Neue Schulausstellung eröffnet

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Besprechungsraum im Erler Heimathaus, als Klaus Werner zur Eröffnung der neuen Schulausstellung mit einem Bildvortrag in die Geschichte der Erler Schulen von den Anfängen des Unterrichts im 17. Jahrhundert bis zur Fertigstellung der Silvesterschule 1960 einführte. Da die Unterrichtung der Kinder in der Hand des Pfarrers lag, sind die Namen der ersten Schulmeister in der Pfarrchronik ab Ende des 17. Jahrhunderts überliefert. Sie waren in der Regel auch Küster und der Unterricht fand im ihrem Haus oder angemieteten Räumen statt. Er umfasste nur rudimentäre Kenntnisse im Lesen, Rechnen, Schreiben und der Glaubenslehre. Um ca. 1770 wurde ein erster kleiner Schulraum an die Kirche angebaut. Als dieser Raum zu baufällig wurde, entschlossen sich Pfarrei und Gemeinde 1815 in der Nähe der Kastanienalle ein erstes eigenständiges Schulgebäude zu bauen. Es wurde später nach dem langjährigen Lehrer Bernhard Kemper (1829 – 1849) und seiner späteren Nutzung als Scheune „Kempers Scheune“ genannt. Ein Lehrer wurde damals mit dem Schulgeld der Schüler, Zuwendungen aus der Gemeindekasse und dem Küsterland, das er selbst bewirtschaften konnte, entlohnt.

Mit der Zahl der Schüler wuchs die Zahl der Schulen und Lehrer. So wurden innerhalb von 24 Jahren noch drei weitere Schulen in Erle errichtet. Als die Schülerzahl Ende des 19. Jahrhunderts auf weit über 100 anstieg, baute man an der Dorstener Straße 1886 ein neues Schulgebäude für die Mädchen. (heute Bäckerei Spangemacher). Für die 93 Mädchen wurde zum ersten Mal eine Lehrerin eingestellt. 1893 bekamen auch die Jungen eine neue Schule, das jetzige Heimathaus. Schon 1909 benötigte man eine dritte Schule, die sogenannte dreigeschossige „hohe Schule“. Erst 1960 war die Silvesterschule bezugsfertig, in die alle Schüler gehen konnten.   

Drei Schulen auf einen Blick: v.l. Mädchenschule (heute Bäckerei), hohe Schule (1965 abgerissen), Knabenschule (heute Heimathaus)
Die Brejpottspöllers beim Sketch „Schule früher“

Im Anschluss an die Einführung spielten die „Brejpottspöllers“, die Kinder der Plattdeutsch-AG, in der historischen Schulstube zeitversetzt zweimal verschiedene Sketche zum Thema „Schule früher“. Zugleich konnten die Besucher sich die 14 Schautafeln der Ausstellung mit vielen Fotos der Schulen, der Lehrer und der Schulklassen anschauen. Bei Kaffee und Kuchen ließ man dann einen erfahrungsreichen Nachmittag ausklingen. 

Die Ausstellung fand reges Interesse

In den folgenden Monaten ist die Schulausstellung jeweils am ersten Sonntag im Monat von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, das erste Mal also am 5. November. Klaus Werner wird dann vor Ort die Ausstellung erläutern. Es besteht dann auch die Möglichkeit für Kinder, aber auch für Erwachsene, unter der Leitung von Ingrid Horstmann in der historischen Schulstube den Sketch „Schule früher“ zu spielen. Bei entsprechender Nachfrage wird die Ausstellung auch an zusätzlichen Terminen geöffnet werden.

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