Eine alte Tradition neu belebt

Am Vorabend des Maifeiertages wurde der Maikranz am Erler Ständebaum in Erle feierlich aufgehängt. Andre Wachtmeister vom Ortsmarketing, das die Veranstaltung organierte, begrüßte die Abordnungen der Vereine, die die Aktion mitgestalteten: die Landjugend Erle-Rhade, die den Maikranz zuvor gebunden hatte, die Erler Jäger, die die Veranstaltung musikalisch begleiteten, sowie den Schützenverein, die Feuerwehr und die Brejpottspöllers (Kinder der Plattdeutsch AG) vom Heimatverein Erle. Der stellvertretende Bürgermeister Hans-Dieter Strothmann wies auf die nunmehr 10-jährige Tradition des Maikranzaufhängens in Erle hin. Diese lange in Raesfeld gepflegte Tradition war in Erle nach der Errichtung des Ständebaums neu belebt worden. Die Landjugend brachte den Maikranz mittels eines Manitous, eines Teleskopladers, auf der Spitze des Ständebaums an, während die Erler Jäger „Der Mai ist gekommen spielten“. Anschließend konnten die Zuschauer den farbenfrohen Auftritt der Brejpottspöllers bewundern, die in alten Trachten zwei Reigenspiele auf Platt aufführten: „We will flietige Handwerker sehn, dänn mutt sick uise Kinder besehen“ und „Wies mi une Fööte, wies mi une Schoh un kiekt bi dänn flietigen Wassfrouen to“. Dabei wurden die angesprochenen Tätigkeiten der Handwerker bzw. der Waschfrauen in Szene gesetzt, z. B. bei „Steen op Steen“ Mauersteine aus Pappe übereinander gesetzt oder bei „De wassket den ganzen Dag“ Wäsche auf einem Waschbrett geschrubbt. Norbert Sabellek begleitete den Gesang auf seiner Gitarre. Zum Abschluss sang man die drei Strophen des „Erlsken Leedes“ (Erler Liedes). Anschließend ging es für viele zur Dorfgaststätte Brömmel-Wilms, um in den Mai hinein zu feiern.