Am 23. November 2019 besichtigte der Heimatverein Erle die Großküche im Annastift in Dorsten. Der Erler Andreas Nagel, Küchenchef in dieser hochmodernen Küche, führte die Erler Heimatfreunde durch das „Paradies“, wie er liebevoll seinen Arbeitsplatz nennt.

Die Erler Heimatfreunde lauschen dem Vortrag von Andreas Nagel

Bei Kaffee und Kuchen erfuhren die Besucherinnen und Besucher einiges über den beruflichen Werdegang und das Aufgabengebiet des 47-jährigen Erlers. Seit nunmehr 26 Jahren arbeitet er in der Küche des von der Caritas betriebenen Alten- und Pflegeheims St. Anna, zurzeit als Chef von 60 Beschäftigten. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass in den letzten Jahren moderne Küchenautomaten angeschafft wurden, die es ermöglichen, jeden Tag in relativ kurzer Zeit 2.300 Essensportionen zu kochen. Neben den Bewohnern des Heims erhalten viele Schulen und Kindergärten sowie „Essen auf Räder“-Abonnenten das Mittagessen aus der Hightech-Küche.

Andreas Nagel erklärt die Zubereitung in einem „SelfCookingCenter“

Beim Gang durch die Küchenräume waren die Besucher erstaunt darüber, dass es dort weder Herde noch Kochtöpfe und Pfannen gab. Das Essen wird in sogenannten „SelfCookingCentern“ oder „VarioCooking Centern“ zubereitet. Wo früher viele Geräte eingesetzt wurden, zaubert heute ein einziges Gerät ein komplettes Menü. Als „all in one“-Gerät können die Cooking Center unterschiedliche Speisen kochen, braten, dämpfen, dünsten, grillen, blanchieren und pochieren. Sämtliche Überwachungs- und Kontrollaufgaben übernehmen sie selbst: Temperatur, Garzeit, und Bräunungsgrad werden z. B. mit Hilfe hochsensibler Sensoren automatisch eingestellt. Das Geheimnis dieser Alleskönner: Mit Heißluft, Dampf und einer Kombination aus beiden werden unterschiedliche Speisen automatisch und gleichzeitig zubereitet. Das spart enorm viel Zeit gegenüber den verschiedenen Kochvorgängen traditioneller Art.

Andreas Nagel erklärt das Verteil- und Belieferungssystem

Speisen, die nach außerhalb ausgeliefert werden, werden erforderlichenfalls heruntergekühlt, damit der Nährwert erhalten bleibt. Eine Flotte von Lieferwagen bringt das Essen in die Einrichtungen und holt nachmittags dass schmutzige Geschirr wieder ab. In der vollautomatischen Spülstraße wird es dann gereinigt.

In der vollautomatischen Spülstraße wird das Geschirr gespült

Die Erler Heimatfreunde waren sehr beeindruckt darüber, wie leistungsfähig eine solche Hightech-Küche ist. Manch einer wünschte sich solch einen solchen SelfCooking-Automaten auch für Zuhause. Doch Andreas Nagel nahm Ihnen die Hoffnung: „Solche Vollautomaten lohnen sich nur in Großküchen.“  So muss der Erler Heimatfreund wohl weiterhin „self-cooking“ betreiben und mit Herd, Topf und Pfanne vorlieb nehmen. 

Das plattdeutsche Lustspiel in drei Akten  „Theo un de Wiever“  von Jennifer Hülser wurde im Oktober/November 2019 von der Plattdeutschen Theatergruppe des Heimatvereins Erle aufgeführt.

Diese Laienspielgruppe versteht es jedes Jahr aufs Neue, mit viel Witz und Humor Szenen in plattdeutscher Sprache auf die Bühne zu bringen. Dabei werden Jung und Alt angesprochen, es ist für jeden etwas dabei.

Zum Inhalt: Mutter Helga (Eva Fölting) möchte ihren längst erwachsenen Sohn Theo (Benny Bente) endlich an die Frau bringen und erwartet sich dabei Hilfe von der Typberaterin Eleonore Dünnfrack (Larissa Grömping). Auch Theos bester Freund Hans Kuller (Christoph Ossing) will ihm helfen. Er engagiert für Theo die Prostituierte Dame Chantal Château (Annette Krampe), um ihn auf den Geschmack zu bringen. Doch dem armen Theo verschlägt es angesichts der „leichten Dame“ im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache. Er kommt mächtig ins Stottern. „Scha… Scha… Schantalle“.

Annabell (Helene Dickmann), das Hausmädchen ist jedoch schon länger in Theo verliebt, aber Theo hat nur Augen für seine Briefmarken und trinkt Kamillentee linksgerührt. Seine Verehrerin Annabell hingegen lässt sich einiges einfallen, um ihre Nebenbuhlerin loszuwerden. In der Folge kommt es zu zahlreichen Verwechselungen. Der Elektriker Paul Blitz ( Bernd Klaus) wird für Chantals Zuhälter „Rocko“, das Rohr gehalten und gefesselt, obwohl er nur die Steckdose reparieren will. Mutter Helga verbringt eine gemeinsame Nacht mit Rocko, Chantal wird mit Rizinusöl und Typberaterin Eleonore mit Schlaftabletten mattgesetzt. Doch letztendlich entscheidet Annabell die Situation für sich und bekommt ihren Theo.

Die Akteure überzeugten in ihren Rollen durch passende Kostüme und ausdrucksvoller Mimik und Gestik und manchen menschlichen „Macken und Ticks“.

Die sechs Vorstellungen waren alle ausverkauft. Die Zuschauer hatten ihren Spaß: Es blieb kein Auge trocken vor Lachen!