Walter Biermann (links) überreicht Norbert Sabellek das Fragment eines steinzeitlichen Steinbeils.
Der Heimatforscher Walter Biermann ist ein Sammler von Büchern, Bildern und Dingen, die uns aus der Geschichte unserer Heimat und ihrer Umgebung erzählen. Der Heimatforscher Walter Biermann ist ein Sammler von Büchern, Bildern und Dingen, die uns aus der Geschichte unserer Heimat und ihrer Umgebung erzählen. Die Sammlung der Dinge, die das alte und neue Herrlichkeitsdorf Erle betreffen, hat Walter Biermann aus Altersgründen dem Heimatverein Erle angeboten. Norbert Sabellek, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Erle, hat dieses einmalige Angebot spontan angenommen. Im Erler Heimathaus kann hierdurch die Sammlung des Vereins durch Bilder, auch in digitaler Form, Postkarten, Bücher und das Fragment eines Steinbeils, gefunden in dem Bereich südlich von Erle, weiter vervollständigt werden. „ Postkartenansichten aus dem Erle vor mehr als 100 Jahren waren mir so noch nicht bekannt, “ zeigte sich N.Sabellek. Der Heimatverein Erle sagt W. Biermann herzlichen Dank für die außergewöhnliche Spende.
Aufführung der „Brejpottspöllers“ auf dem Sommerfest in Erle
Astrid
Lindgrens Roman ist in 52 Sprachen übersetzt sowie vertont und verfilmt worden.
Nun gab es einen Streich des kleinen Michel aus Katthult zum ersten Mal auch in
Erler Platt zu sehen und zu hören. Die „Brejpottspöllers“, die Theater-AG der
Erler Grundschüler führte „De Suppenschöttel“ auf dem Erler Sommerfest in der
Aula der Grundschule auf.
Die Familie Svensson, rechts Michel, links wartet schon der Doktor an seinem Schreibtisch
Ingrid
Horstmann, die Leiterin der AG, konzedierte den kleinen Laienschauspielern noch
„en bettken Bukpiene“ vor der Premiere des Stückes. Zwei Kinder lasen die
Geschichte zwischen den Spielszenen auf Platt vor. Zu Beginn stellten die
Familienmitglieder der Familie Svensson sich und ihre Meinung über Michel selbst
vor. Papa Svensson über Michel: „Wat sall ut den Junge blooß weern?“ Mama Svensson: „ Ik hebb mien Michel feste
leev!“ Ida, Michels Schwester: „ Ik finn alls schön, wat Michel mäk!“, und der
Knecht Alfred: „Michel is en schlauet Kerlken.“
Michels Kopf steckt in der Suppenschüssel fest
Dass er doch nicht ganz so schlau war, stellte sich heraus, als Michel, der so gerne „Ründfleessuppe“ mochte, beim Ausschlürfen des Suppenrestes sich den Suppentopf über den Kopf stülpte und darin steckenblieb. Da war guter Rat teuer. Kaputtschlagen ging nicht, denn sie Schüssel hatte schließlich 4 Kronen gekostet. Also spannte man den Wagen an und fuhr zum Doktor nach Mariannelund. Unterwegs hörte Michel an den Tierstimmen, dass sie am „Puggenhoff“ vorbeikamen, sehen konnte er ja nichts. Um eine teure „Operation“ kam Michel herum, weil er mit der Schüssel auf die Tischkante schlug, als er „en deepen Diener mäk“ vor dem Doktor, sodass die Schüssel in zwei Teile zersprang. Vor Erleichterung, Geld gespart zu haben, schenkte Papa Michel 5 Öre und alle machten sich auf den Heimweg.
Mit Bollerwagen und Spielzeugpferd umrundeten die Akteure zweimal die Aula bis zum Sprechzimmer des Doktors
Doch
Michel wäre nicht Michel, wenn die Geschichte damit zu Ende wäre. Alsbald
musste die Familie zum Doktor zurückkehren, weil Michel das Geldstück, das er
in den Mund gesteckt hatte, unabsichtlich verschluckte. „Ik kann mien eegenet Spaorschwien wessen un
de fiev Öre genauso good in den Buk hebben wie dat Spaorschwien to Huss“, fand
Michel die Situation auch noch lustig. Der Doktor entschied fachmännisch:
„Operän is nich nöödig, dat Geldstück kömp in en paar Daage van sölws weer
haruut.“ Dass die zusammengeklebte
Schüssel dann doch noch von Mama Svensson kaputt geschlagen wurde, ist wieder
Michel zu verdanken, der es schaffte, sich im Spiel zum zweiten Male die
Schüssel über den Kopf zu stülpen. Der Doktor behielt Recht: Twee Daage läter
goww Michel Papa fiev Öre trügge un dat was tomindens en klejnen Trost.
Die
kleinen Schauspieler bekamen tosenden Applaus für ihr Spiel. Die „Bukpiene“
hatte sich in ein glückliches Lächeln aufgelöst ob der tollen Leistung.